In Gefängnisserien wie „Prison Break“ und „Orange Is The New Black“ spielt er eine nicht unwichtige Rolle. Der „Bunker“ – also spezielle Isolationszellen, in die renitente Strafgefangene gesperrt werden, die Wärter und Mitgefangene angriffen werden. Die gibt es aber nicht nur im Film. In der Justizvollzugsanstalt (JVA) Tegel wurden seit Anfang 2023 mehr als 20 Gefangene isoliert, wie RBB24 berichtet.

„Bunker“, so heißen die Zellen allerdings nur im Knastjargon. Der korrekte Name in der Justizvollzugsanstalt Tegel: Sicherungsstation B1, sie ist zu finden im Erdgeschoss der Teilanstalt II. Besonders hart: der tägliche Aufenthalt im Freien entfällt. Aber wie im Film kommen Strafgefangene nicht ohne Grund in Isolation. Selbst der Vollzugsbeirat, der die Interessen der Inhaftierten vertritt, nennt die Isolierten laut RBB24 „sehr schwierige“ Gefangene. Ein Beispiel: Ein Inhaftierter griff in der Knastküche einen Mitgefangenen an – übergoss ihn mit heißem Öl und erschlug ihn fast mit einer Pfanne. Als er wieder in eine normale Zelle verlegt werden sollte, wurde er wieder gewalttätig.

Normalerweise sollen Strafgefangene nicht länger als 24 Stunden isoliert werden – es sei denn, es ist für die Sicherheit unerlässlich. In Paragraf 86 des Berliner Strafvollzugsgesetzes heißt es: „Eine Absonderung von mehr als 24 Stunden Dauer ist nur zulässig, wenn sie zur Abwehr einer in der Person der oder des Gefangenen liegenden Gefahr unerlässlich ist. Ein Entzug des Aufenthalts im Freien ist nur zulässig, wenn eine Unterbringung im besonders gesicherten Haftraum erfolgt und aufgrund fortbestehender erheblicher Gefahr der Selbst- oder Fremdgefährdung nicht verantwortet werden kann, einen täglichen Aufenthalt im Freien zu gewähren.“

Die Senatsverwaltung für Justiz teilt mit, dass die durchschnittliche Unterbringungszeit von Inhaftierten auf der Sicherungsstation seit Anfang 2023 bei 125 Tagen liegt. 22 Personen kamen in Isolation, eine davon länger als ein Jahr. Gefangene, die suizidgefährdet sind, randalieren, oder eine Gefahr für Vollzugsbeamte, Sozialarbeiter, Psychologen oder andere Gefangene sind, können aus ihren Zellen herausgeholt und isoliert in einem besonders gesicherten Haftraum gesperrt werden. Ein weiteren Grund für eine Isolation: ein Fluchtversuch.

Das trifft etwa auf den sogenannten Maskenmann Mario K. zu, der 2016 wegen versuchten Mordes und erpresserischen Menschenraubes zu lebenslanger Haft verurteilt wurde. Mario K. ist der Kidnapper, der in Bad Saarow einen Bank-Manager entführt hatte und ihn in einem Sumpfgebiet gefangen hielt, um ein Lösegeld zu erpressen. 2019 hatte er bereits die Gitterstäbe seiner Zelle durchtrennt und war dabei sich abzuseilen, als er geschnappt wurde. K. kam anschließend für über ein Jahr in die Isolationszelle.